Abzocker-Alarm: Datenschutzauskunft-Zentrale (DAZ)
Es ist immer wieder herrlich… und nervig zugleich: Abzocke im Internet. Die neueste Masche: Ein Fax, das sich augenscheinlich so liest, als sei es von einer amtlichen Datenschutzbehörde. Dabei ist diese Masche ein alter Hut – nur frisch aufgepeppt. Unter den Namen “Kölner Masche” und “Telefax-Masche” belästigen diese Arten von Schreiben / Faxen Unternehmer mit deutschem Firmensitz seit Jahren.
Neu ist jedoch der DSGVO-Aufhänger
Bei den aktuellen Faxen, die momentan bei unseren Kunden sowie bundesweit bei Firmen und Institutionen hereinflattern, ist der Absender die Datenschutzauskunft Zentrale (DAZ) aus Oranienburg. Das Fax suggeriert, es stamme von einer amtlichen Datenschutzbehörde. Bereits auf der ersten Seite wird aufgefordert, das beiliegende Formular umgehend auszufüllen – mit Angaben zum Unternehmen etc – und bis zum 9. Oktober “gebührenfrei an die EU-weite zentrale Faxstelle zu senden…
Es gibt jedoch ein gravierendes Problem: Es gibt gar keine Datenschutzauskunft-Zentrale (DAZ) in Oranienburg.
Die Information, dass mit Ausfüllen und Absenden des Formulars ein kostenpflichtiger Vertrag geschlossen wird: Satte 498,- Euro exklusive Umsatzssteuer sind jährlich zu berappen, der Vertrag läuft über drei Jahre… Zum Dank erhält der Abgezockte das Paket “Basisdatenschutz”. Dieses beinhaltet laut Kleingedrucktem Informationsmaterialien, ausgefüllte Muster, Formulare und Anleitungen zur Umsetzung der DSGVO-Vorgaben. Leistungen, die man ebenfalls erhält, wenn man fünf Minuten in eine google-Suche investiert…
Darüber hinaus fehlen die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) – und bei einigen Faxen ist ein Verweis auf eine Internetseite zu finden – bei manchen nicht. Ganz egal: Die genannte Webseite existiert nicht…
Mit der amtlichen Aufmachung, der Sprache und Dringlichkeit wird ein Druck aufgebaut, dem viele Unternehmer im ersten Moment nachgeben – und das ist auch der Sinn und Zweck dieses Schreibens. Denn selbst wenn nur 10% aller Adressaten im ersten Impuls darauf reagieren, hat der Verursacher / Absender dieses Schreibens bereits sein Geschäft gemacht…
Der Thüringer Landesbeauftragte für Datenschutz Lutz Hasse warnte am 1.10.2018 vor dieser Masche. Sein Rat: Auf keinen Fall bearbeiten.
Was müssen Sie unternehmen, wenn Sie ein solches Fax erhalten?
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Keinesfalls reagieren!
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Den Sender auf keinen Fall kontaktieren!
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Auf etwaige Anrufe des Senders nicht eingehen, Telefonate umgehend ablehnen!
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Sie haben bereits reagiert? Erklärung umgehend widerrufen, Forderungen nicht ungeprüft zahlen – und umgehend einen Anwalt einschalten!
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